Prof. Dr. Dr. Trojan, A.

Aktivitätsfelder

Gesundheitsförderung Selbsthilfe- und Netzwerkforschung

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Abstract / Zusammenfassung Unterstützungserfahrungen und -bedarf der Hamburger Selbsthilfegruppen

Eine Befragung von Kontaktpersonen zur Qualitätsentwicklung der Selbsthilfeunterstützung

Alf Trojan, Stefan Nickel, Silke Werner

Hintergrund: 1983/84 entstand in Hamburg KISS als selbständige Einrichtung auf der Basis einer Befragung von Mitgliedern von 60 Selbsthilfegruppen. Zum 20-jährigen Jubiläum soll eine Bilanz der Selbsthilfeförderung in Hamburg gezogen und in einer öffentlichen Veranstaltung mit Professionellen, Politikern und Krankenkassen diskutiert werden.

Ziele: Überblick über die Arbeit und Erfolge von Selbsthilfegruppen in Hamburg gewinnen, Wünsche und Verbesserungsvorschläge für die Arbeit von KISS, verbesserte Kooperation mit anderen Einrichtungen des formellen Sektors (Krankenkassen, Berufsverbänden, Behörden, etc.). Methode: Im März 2003 wurden insgesamt 654 Fragebögen an Selbsthilfegruppen in allen Krankheits- und Sozialbereichen versandt. Im Schreiben für die Befragung wurde gleichzeitig zu einer Veranstaltung eingeladen, bei der u.a. Fragen zur Verwendung der Ergebnisse gestellt werden konnten. Bis zum Termin dieser Veranstaltung betrug der Rücklauf ca. 30 %. Durch die Veranstaltung sowie ein zweites Anschreiben, dem auch ein Wunschzettel für 2 Selbsthilfebücher als Belohnung beigefügt war, konnte der Rücklauf bis Mitte Mai auf ca. 40 % gesteigert werden (endgültige Angaben zu Rücklauf und Repräsentativität sind noch nicht möglich.) Das für die Befragung entworfene Instrument basiert auf ähnlichen Umfragen und enthält die Komplexe: allgemeine Informationen über die Selbsthilfegruppe, Organisation und Struktur der Selbsthilfegruppe, Ziele der Selbsthilfegruppe und deren Verwirklichung, Kooperation und Unterstützung, Unterstützungserfahrungen mit KISS und Verbesserungswünsche, bürgerschaftliches Engagement (insgesamt 12 Seiten).

Ergebnisse: Die Auswertungsstrategie erstreckt sich auf folgende Bereiche: deskriptive Statistik, getrennt nach unterschiedlichen inhaltlichen Problembereichen der Selbsthilfegruppen, multivariate Analysen der Zusammenhänge zwischen Erfolgsparametern und Prozeß- und Strukturmerkmalen der Gruppen (Erfolgskriterien: selbsteingeschätztes Erreichen von Zielen geringer, mittlerer und großer Reichweite; soziales Engagement und Hilfe für Andere, Zunahme von Zielen sozialer Veränderung, niedriges Problemniveau im Gruppenprozeß, selbsteingeschätzte Gesamtwirksamkeit nach außen, wahrgenommer Hilfeerfolg für die teilnehmenden Mitglieder), multivariate Analyse des Gesamterfolgs von KISS, multivariate Analyse des Ausmaßes von a) Beteiligung an der Versorgung bis jetzt und b) zukünftiger Beteiligungsbereitschaft als Kriterien für bürgerschaftliches Engagement. Es wird auch der Versuch unternommen, die ökonomische Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements zu erheben.

Diskussion und Schlußfolgerungen: Die Ergebnisse werden in eine öffentliche Veranstaltung einfließen, zu der auf der Basis der Befragung Vorschläge für die Qualitätsverbesserung von KISS gemacht und Wünsche an die Förderer der Selbsthilfegruppen zusammengefaßt werden.

Wissenschaftlich sollen die Ergebnisse in Beziehung zu gleichsinnigen Studien gesetzt werden. Leitende Fragestellung dabei ist, ob sich hinsichtlich Strukturen, Prozessen und Ergebnissen/Erfolgen der Selbsthilfegruppen Veränderungen in den vergangenen 20 Jahren erkennen lassen.

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